Wer kennst dies nicht – man ist im Stress und der Nacken wird immer härter und härter. Es ist nur noch ein Wimpernschlag und dann fangen die Kopfschmerzen an. Die Muskeln / Faszien ziehen sich immer enger zusammen und damit kein „Schaden“ entsteht sendet der Körper einen Warnschmerz aus: ACHTUNG, wenn du nun so weiter machst, geht was kaputt!!“

Durch diesen Warnschmerz (Kopfschmerzen / Migräne) werden wir ausgeknockt und müssen langsamer machen. Viele legen sich hin und entspannen sich. Die Schmerzen werden wieder erträglicher oder mit Schmerzmittel gedämpft.

Wer nach dem Migräneanfall / Kopfschmerzen einfach dort weiter macht, wo er vor dem Schmerz aufgehört hat, wird immer schneller in der Schmerzspirale hinab gezogen. Es dürfen bei Schmerzen nicht die Symptome bekämpft werden – es MUSS die URSACHE geändert werden!


Auslöser bei Kopfschmerzen ist das verkürzte, verfilzte myofasziale System unseres Nackens. Dies sind unsere Muskeln und Faszien. Diese müssen wieder lang, geschmeidig und dehnbar werden, sonst ändert sich nichts an der Situation.

Wie mache ich das? Ich muss immer überlegen, welche Aufgabe hat die Nackenmuskulatur??

Meine Nackenmuskulatur soll meinen Kopf aufrollen und kann meinen Kopf auch zur Seite bewegen. Gleichzeitig gehören auch meine Schultern zum Komplettbild dazu. Mein Schulterblattheber (m. levator scapulae) hebt meine Schulterblätter an und sitzt, blöderweise, an meiner Halswirbelsäule. Wenn ich also immer meine Schultern hochziehe (was ich im Streß automatisch mache), habe ich immer auch einen Zug auf meine Halswirbelsäule. Selbst das Phänomen „Aura“ bei Migräneanfällen ist über Muskelverspannungen erklärbar!

Du siehst, dieses ganze System ist sehr empfindlich und viele Muskeln sind im Nacken aktiv!


Beispiel für ein Längen – Kraft – Training bei Kopfschmerzen:

Faszientraining – Vorbeuge

Ausführung: Nacken langziehen und das Kinn leicht in Richtung Brustbein führen und Schultern tief ziehen. NICHT deine Hände drücken den Kopf tief, DU führst dein Kinn zum Brustbein. Nun legen deine Hände an den Hinterkopf. Du willst deinen Kopf wieder aufrichten, geht aber nicht, da du ihn mit den Händen an Ort und Stelle hälst. Nun entsteht eine Dehnung unter Längenkraft. Diese hälst du 1-1,5 Minuten und gehst dann langsam wieder aus dieser Übung raus.

Versuche diese Übung täglich zu machen! Nach einiger Zeit wirst du merken, dass die Abstände zwischen den Kopfschmerzen länger werden, bzw. irgendwann (hoffentlich) ganz weg sind.

(lese auch den Erfahrungsbericht von meiner Tocher / BIOKINEMATIK)